Korrespondenzprojekte
Die Anbindung der Ausstellungsflächen an die Innenstadt spielt im Konzept der Landesgartenschau eine große Rolle. Neben dem Kern- und Ausstellungsgebiet bietet sich die Vernetzung mit weiteren Stadtquartieren an, die miteinander verbunden und aufgewertet werden können, die aber gleichzeitig den Besucherinnen und Besuchern die unterschiedlichsten Aspekte einer interessanten Stadt zeigen. Das integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK der Stadt Schweinfurt sieht die Verbindung der Konversionsflächen über grüne Bänder mit der Innenstadt vor. Die Landesgartenschau bringt den Impuls, über eine Grünraumvernetzung und Aufwertung weiterer Stadtquartiere diese Idee umzusetzen.
Dazu dienen die vom Stadtrat mit großer Zustimmung gebilligten Korrespondenzprojekte. Das sind:
Schelmsrasen
Der Schelmsrasen ist derzeit eine weitestgehend versiegelte Verkehrsfläche. Durch die Entsiegelung und Begrünung des Platzes sowie durch die Pflanzung einer Baumreihe kann aus dem monofunktionalen Verkehrsraum eine durchgängig begrünte Straße werden. Der Schelmsrasen soll als Fahrradstraße ausgewiesen werden.
Spitalseeplatz
Der Spitalseeplatz wird durch die Entsiegelung und eine maximal mögliche Begrünung zum Bestandteil eines vielgestaltigen und zusammenhängenden Grünsystems. Er wird in die Radverkehrsplanung integriert.
Gutermann-Promenade
Bislang wurde nur der erste Bauabschnitt der Gutermann-Promenade verwirklicht. Durch die Realisierung der fehlenden Bauabschnitte im Zuge der Lan-esgartenschau wird der Main noch mehr Teil des Stadterlebnisses.
Städtebau
Mit der Landesgartenschau entsteht nicht nur ein zehn Hektar großer Park im Kernbereich Ledward Barracks. Ein weiterer wichtiger Baustein ist das im südwestlichen Bereich des Kessler Field geplante Modellvorhaben »Klimaanpassung im Wohnungsbau«. Die Stadt hat am 16. Juli 2020 vom Freistaat Bayern den Zuschlag für die Teilnahme an diesem städtebaulichen Förderprogramm erhalten. Die unmittelbare Nachbarschaft zur Landesgartenschau spielte bei der Entscheidung eine erhebliche Rolle, heißt es in der Begründung.
Im nördlichen Geländeteil werden neue Formen des Wohnens in Einfamilien- und Doppelhäusern erprobt, im Süden des Quartiers ist eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern geplant. Das Wohnangebot ist modern und weit gefächert und reicht von zukunftsweisendem sozialen Wohnungsbau über Wohngruppen und Boardinghouses bis hin zu Baugruppenmodellen und Generationenwohnen.
Mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes (Hbf) bewirbt sich die Stadt Schweinfurt für die Aufnahme in das Modellprogramm »Klimaanpassung in urbanen Räumen« zur Förderung von Parks und Grünanlagen. Als Ausrichterin der Landesgartenschau hat die Stadt Schweinfurt größte Chancen, den Zuschlag für dieses Förderprogramm zu erhalten.
Der Bahnhofsvorplatz ist unattraktiv und bietet kaum Orientierungsmöglichkeiten und keine Aufenthaltsqualität. Der zentrale Mobilitätsknoten soll zum attraktiven Stadteingang für Bahn- und Busreisende werden, unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit mit starker Begrünung und überdachten Wartezonen.
2026
Mit der Landesgartenschau wird der zehn Hektar große und etwa zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Bürgerpark im Bereich der ehemaligen Ledward Barracks eingeweiht. Der Park gleicht Defizite in der Grünversorgung des Quartiers aus und wertet die angrenzenden Wohngebiete aus den 1950er- und 1960er-Jahren auf. Durch die Korrespondenzprojekte Schelmsrasen, Spitalseeplatz und Gutermann-Promenade, die im Ausstellungskonzept enthalten sind, wird die Landesgartenschau einem grünen Band gleich in die Stadt getragen.
Für die Investition in die Daueranlagen werden 11,3 Millionen Euro angesetzt. Fünf Millionen Euro erhält die Stadt vom Freistaat. Möglich sind weitere Fördermittel, unter anderem bis zu drei Millionen Euro von der Europäischen Union. Für die Durchführung der Landesgartenschau rechnet die Kommune mit zwölf Millionen Euro. Sieben Millionen Euro sollen an Einnahmen durch den Ticketverkauf kommen sowie weitere 1,6 Millionen durch Sponsoring, etc.
Nach 2026
Das Konzept der Landesgartenschau misst der nachhaltigen Wirkung als Impuls für die weitere Stadtentwicklung oberste Priorität bei. Die geplanten Anlagen werden mit der Landesgartenschau eingeweiht den Bürgerinnen und Bürgern dauerhaft zur Verfügung stehen und einen bislang mit Grünflächen unterversorgten Stadtbereich aufwerten. Darüber hinaus kann der entstehende Hochschulcampus einen wichtigen Freiraum erhalten, der für die geplante Zahl an Studierenden am künftigen Internationalen Campus dringend benötigt wird.